Subkulttour München

Münchener Subkultur – Zwischen Kuhdorf und Metropole

In der deutschen Nachtszene hat München seit jeher den Ruf weg, ein „versnobtes Großstadtdorf“ zu sein. Dass das jedoch ganz und gar nicht der Fall ist, weiß jeder, der schon einmal zu späterer Stunde in der bayrischen Landeshauptstadt unterwegs war. Münchens Subkultur ist – entgegen der weitläufigen Meinung – sehr wohl vorhanden und treibt an den ungewöhnlichsten Orten Blüten.

Ein gutes Beispiel dafür ist das Puerto Giesing, gelegen im Südosten der Stadt. Nach der Hertie-Pleite wurde aus dem nun leerstehenden Gebäude ein bunter Mix aus Kultur, Kunst und Party. Das sonst eher unbeliebte Viertel Giesing, das normalerweise nur für eine extreme Ballung von Löwenfans bekannt ist, wurde von einem Tag auf den anderen ein Magnet für Nachtschwärmer und partywütige junge Leute.

Natürlich gibt es noch jede Menge anderer Möglichkeiten, in München die Nacht zum Tag zu machen. Da gibt es beispielsweise das seit Menschengedenken als Partyzentrum genutzte Gelände am Ostbahnhof, die Kultfabrik und das Optimolgelände. Wer günstig feiern will und auf Charts und Housemusik steht, ist hier bestens aufgehoben. Eine Alternative – im wahrsten Sinne des Wortes – ist das Feierwerk an der Hansastraße. Hier gibt es neben Kulturveranstaltungen wie Theater oder Kleinkunst vor Allem Reggae, Indie und Alternative zu hören. Im Bereich der Innenstadt findet man unzählige Bars und Kneipen, die oft bis in die frühen Morgenstunden geöffnet haben. Alle Feiermöglichkeiten zu nennen ist beinahe unmöglich, denn Münchens Subkultur ist alles andere als unterentwickelt.

Subkultur lebt vom spontanen Entstehen und ebenso schnellen Verschwinden neuer Locations in der Stadt. Das Puerto Giesing gibt es inzwischen nicht mehr, dennoch hat es München ein halbes Jahr lang wohl gedient und Giesing wieder in den Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit gerückt.